Gastgeber sind der britische Premierminister David Cameron und der neue somalische Präsident Hassan Scheich Mohamud. Rund 50 Staaten und Organisationen haben ihre Teilnahme zugesagt. Großbritannien hatte Ende April als erstes westliches Land seine Botschaft in der Hauptstadt Mogadischu nach mehr als 20 Jahren wiedereröffnet.
Auf der Tagesordnung stehen eine weitere Stabilisierung der Sicherheitslage, die Bekämpfung der Piraterie und die Verbesserung der Lebenssituation. Diese Ziele enthält ein "6-Punkte-Plan", den die somalische Regierung vorgelegt hat. Präsident Mohamud ist erst seit September im Amt. Er führt die erste international anerkannte Regierung nach mehr als 20 Jahren Anarchie und Krieg. Die britische Regierung, die im Februar 2012 zu einer ersten Somalia-Konferenz eingeladen hatte, hob die Fortschritte bei der Sicherheitslage vor. Die Lage sei aber fragil.
Reformprozesse in Somalia unterstützen
Erst am Wochenende waren bei einem Selbstmordanschlag auf einen Regierungskonvoi in der Hauptstadt Mogadischu acht Menschen getötet worden. Die Politiker blieben in ihren gepanzerten Fahrzeugen unverletzt, die Opfer waren Passanten. Zu der Tat bekannte sich die radikal-islamische Al-Schabaab-Miliz. Die Islamisten sind zwar offiziell von der afrikanischen Eingreiftruppe aus der Hauptstadt vertrieben worden. Sie kontrollierten aber weiter Landesteile und verüben häufig Anschläge im Stil einer Guerilla-Taktik.
Das katholische Hilfswerk Misereor appellierte an die internationale Gemeinschaft, dringend notwendige Reformprozesse in Somalia zu unterstützen. Mehr als eine Million Flüchtlinge im eigenen Land bräuchten dringend eine Perspektive. Die etwa 460.000 Somalier im Flüchtlingslager Dadaab in Kenia wagten sich nicht zurück in die Heimat, sagte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon, der Somalia kürzlich besucht hat.