"Dies ist umso wichtiger, da wir eine sehr entscheidende und aufregende Zeit erleben, die gleichzeitig voller Unsicherheiten ist", sagte der Bischof der Lutherischen Kirche von Malaysia dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Kuala Lumpur. Inwieweit ein Wechsel der politischen Führung einen nachhaltigen Wandel bedeuten würde, müsste abgewartet werden.
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Dass sich viele Menschen in dem südostasiatischen Vielvölkerstaat zu Wort melden, bewertet der 49-Jährige sehr positiv: "Die Wahlen von 2008 waren ein Wendepunkt für unser Land, auch für die christliche Gemeinschaft." Es gebe mehr Entschlossenheit, für religiöse Freiheiten einzustehen und auch die Belange der Christen offener anzusprechen. So habe man nach den Angriffen auf Kirchen 2010 erneut die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs betont, um das Verständnis der verschiedenen Glaubensgemeinschaften untereinander zu fördern. Sehr gefreut habe er sich damals über die Solidaritätsbekundungen führender Geistlicher einer benachbarten Moschee.
In Malaysia stellen die Malaien mit rund 60 Prozent die Mehrheit der 29 Millionen Einwohner. Daneben gibt es Bürger mit chinesischen und indischen Wurzeln sowie andere Minderheiten. Etwa neun Prozent der Einwohner Malaysias sind Christen. Die Lutherische Kirche von Malaysia, die in diesem Jahr ihr 60. Bestehen feiert, zählt nach eigenen Angaben rund 10.000 Mitglieder. Religiöse und ethnische Fragen sind heikle Themen in Malaysia und werden oft von politischen Hardlinern missbraucht.
Generell achteten die christlichen Gemeinschaften darauf, mit geeinter Stimme zu sprechen, sagte Lok: "Das verleiht unseren Standpunkten mehr Nachdruck." So würden Stellungnahmen unter dem Banner der "Christlichen Föderation von Malaysia veröffentlicht, die 90 Prozent der Kirchen repräsentiert. Ihr Ziel sei es, zu mehr Gerechtigkeit und Gleichberechtigung beizutragen. Aber auch die Regierung müsse immer wieder deutlich machen, dass sie ausnahmslos alle Bewohner des Vielvölkerstaates repräsentiere.