Der große Park war während des Kirchentages fest in Kinderhand. Bei strahlendem Sonnenschein bastelten die Kinder in den zahlreichen weißen Werk-Zelten. Jeweils mehr als 6.000 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren waren nach Angaben der Organisatoren an den beiden Kirchentagstagen gekommen, um auf irgendeine Weise beim Bau mitzuhelfen. So wurden Fliesen für die Kathedrale bemalt: "Gott ist so mächtig wie die Sonne" oder einfach: "Gott ist toll". Für die Fenster hatten die Kinder bunte Glasbilder gefertigt, und auf dem Boden lagen gewebte Teppiche aus bunten Flicken. Kerzen wurden aus warmem Wachs gezogen und ein Fußboden-Mosaik aus bunter Keramik gestaltet.
Gotische Bögen aus Holzklötzen
Im "Architekturbüro" ließen sich die Kinder mit Hilfe von Grundrissen die Kathedralen der Erwachsenen erklären. Anschließend konnten sie mit Holzklötzen gotische Bögen so konstruieren, dass sie nicht einstürzen. Die neue Kathedrale besteht aus einem meterhohen Holzgerüst, das allerdings von erwachsenen Handwerkern gezimmert wurde. Die Kinder sorgten für die dekorierten Wände. Am Sonnabend werden ein Familiengottesdienst und ein Tauferinnerungs-Gottesdienst mit dem Motto "Echt spritzig!" gefeiert. Geplant ist auch eine Veranstaltung "Wege in die Stille". Erwachsene können sich von Kindern durch die Kathedrale führen lassen.
Das Wort "Kathedrale" kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Lehrstuhl. In der katholischen Kirche ist eine Kathedrale die Bischofskirche der Diözese. In der evangelischen Kirche wird der Begriff nicht für Kirchengebäude verwendet. Die bisher einzige Kathedrale in Hamburg ist die Domkirche Sankt Marien, Bischofskirche des katholischen Erzbischofs Werner Thissen.