"Die Rettungsschirme schützen die Banken statt die bedrängten Menschen", sagte er am Freitag beim evangelischen Kirchentag in Hamburg. Die Bibel dagegen lehre, dass die Wirtschaft reguliert werden müsse, um Armut einzudämmen.
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Das biblische Denken sei eine "notwendige Provokation und Herausforderung für unser Wirtschaftssystem, das in der Globalisierung die Ausbeutung der Armen betreibt", sagte Schneider unter dem Applaus der Zuhörer. Der EKD-Chef wandte sich zugleich gegen ein "maßloses Anspruchsdenken", dass unter reichen Menschen immer mehr um sich greife. Dabei werde Konkurrenzfähigkeit zum Erziehungsziel, Solidarität zur Familiensache und Gier zu einer akzeptablen Lebenshaltung.
"Gegen die vorherrschende Meinung der Ökonomie bezeugt die Bibel die Parteinahme für unterdrückte und leidende Menschen", betonte Schneider. Die Kirche müsse deshalb vorrangig die Perspektive der Armen einnehmen und sich in die Sozial- und Wirtschaftspolitik einmischen. Für wohlhabende Menschen könne diese Umkehr des Denkens auch eine Befreiung bedeuten. Sie würden frei vom Leistungszwang und könnten ihr Leben in der Gemeinschaft mit anderen Menschen genießen. "Damit die Armen genug bekommen können, sollten die Reichen es genug sein lassen", forderte der EKD-Chef.