Der Schuldenerlass in der Euro-Krise für griechische Banken geschehe aus ökonomischer Vernunft und letztlich um des eigenen Vorteils willen", sagte Kurschus am Freitag auf dem Kirchentag in Hamburg in einer Bibelarbeit über das in der Bibel überlieferte Erlassjahr. Ob die Ärmsten in diesen Ländern dadurch auf die Beine kämen, stehe jedoch noch dahin. Gegenüber bitterer Existenznot dürfe das Auge nicht berechnend taxieren und sich die Hand nicht verschließen, sagte Kurschus. Armut sei ein Skandal, der überwunden werden müsse.
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Kurschus kritisierte zudem eine Ausbeutung der Erde, die sämtliche Grenzen missachte. Schon jetzt lebe die Menschheit über ihre Verhältnisse. "Mit immer neuen Methoden versuchen wir, das Letzte aus jedem Quadratmeter Erde herauszuholen", sagte die leitende Theologin der viergrößten evangelischen Landeskirche. "Das kann auf lange Sicht nicht gut gehen", warnte Kurschus. Zugleich verwies sie auf die Verheißungen Gottes. Sie gingen weit über menschliche Aufrufe zur Weltverantwortung hinaus. Gott bürge dafür, dass seine Verheißungen wahr würden.
Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag wird noch bis Sonntag in Hamburg gefeiert. Mehr als 116.000 Dauerteilnehmer haben sich zu dem Protestantentreffen angemeldet. Unter dem Motto "Soviel du brauchst" finden über 2.500 Veranstaltungen statt.