Amnesty International besorgt über Lage von Journalisten in Syrien

Foto: dpa/Sana Handout
Amnesty International besorgt über Lage von Journalisten in Syrien
Amnesty International zeigt sich äußerst besorgt über die Lage von Journalisten in Syrien.

Seit Beginn des Syrien-Konfliktes vor zwei Jahren seien mindestens 36 Journalisten offenbar gezielt getötet worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation zum heutigen Internationalen Tag der Pressefreiheit. Zahlreiche Medienvertreter, die über Menschenrechtsverletzungen berichtet hätten, seien willkürlich verhaftet, verschleppt oder gefoltert worden.

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Sowohl die syrischen Regierungstruppen als auch die bewaffnete Opposition seien für Gewalttaten gegen Journalisten verantwortlich, sagte Syrien-Expertin Ruth Jüttner. Auch einheimische Aktivisten riskierten häufig ihr Leben, um Gräueltaten zu dokumentieren. Sie würden ebenso wie ihre hauptberuflichen Kollegen bedroht und müssten mit Vergeltungsaktionen rechnen. "Angriffe auf Zivilisten, und dazu gehören Journalisten, sind Kriegsverbrechen", betonte Jüttner. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Auch die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) wies auf die gefährliche Lage der Journalisten in Syrien hin. Seit März 2012 wurden ihren Angaben zufolge mindestens 23 Journalisten und 59 Bürgerjournalisten getötet. Auf der aktuellen ROG-Liste der "Feinde der Pressefreiheit" steht nicht mehr nur Präsident Baschar al-Assad, sondern erstmals auch die Rebellengruppe Al-Nusra-Front. Auch diese greife systematisch Mitarbeiter syrischer Staatsmedien an, entführe Journalisten und bedrohe ausländische Korrespondenten.