EKD-Ratsvorsitzender Schneider zeigt Mitleid mit Hoeneß

Uli Hoeneß
Foto: dpa/Patrick Seeger
Uli Hoeneß hat im Zusammenhang mit seiner Steueraffäre öffentlich Fehler eingeräumt. Mit seiner Selbstanzeige wolle er "reinen Tisch" machen, beteuert er.
EKD-Ratsvorsitzender Schneider zeigt Mitleid mit Hoeneß
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, warnt vor der öffentlichen "Zerstörung" der Person von Uli Hoeneß, dem Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorgeworfen wird.

"Auch ein prominenter Täter darf nicht als Person zerstört werden", sagte der Theologe der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Auf die Frage, ob er Mitleid mit dem Präsidenten des FC Bayern habe, antwortete Schneider: "Ja, schon. Und mit der Bibel sage ich: Wir müssen zwischen Tat und Täter trennen. Das heißt aber nicht 'Schwamm drüber', sondern zielt darauf, unrechtes Verhalten klar zu benennen."

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Der EKD-Ratsvorsitzende fügte hinzu: "Der öffentliche Pranger, den ich im Fall Hoeneß mitunter erlebe, ist auch Ausdruck von Selbstgerechtigkeit - als seien wir anderen grundsätzlich die besseren Menschen."

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hoeneß wegen Steuerhinterziehung. Er hatte im Januar Selbstanzeige erstattet, weil er laut Medienberichten Geld auf einem Schweizer Nummernkonto nicht versteuert hatte. Der Fall Hoeneß hat eine Diskussion über Steuerbetrug und die strafbefreiende Wirkung von Selbstanzeigen ausgelöst.