Unter dem Motto "Das Leben teilen" wirbt die diesjährige Aktion für die Belange von Menschen mit Behinderungen. In der Eröffnungspredigt rief der Trierer Bischof Stepan Ackermann zu einem Mentalitätswechsel auf. Nicht nur in Osteuropa, sondern auch in Westeuropa sei mehr Bereitschaft und Fantasie gefordert, damit behinderte Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, sagte Ackermann. Viele Barrieren gelte es noch abzubauen.
Menschen mit Behinderungen hätten zwar immer mehr Möglichkeiten zur Teilhabe. Zugleich werde aber durch die verbesserten Diagnosemöglichkeiten während der Schwangerschaft ungeborenen behinderten Kindern "der Weg ins Leben verwehrt", kritisierte Ackermann. "Diese Barriere dürfen wir nicht hinnehmen", mahnte er.
Kollekte wird bis Pfingstsonntag gesammelt
Die Aktionstage schließen am Pfingstsonntag, 19. Mai, mit der Pfingstkollekte in den Kirchengemeinden. An dem Eröffnungsgottesdienst in Trier nahm der ukrainische Erzbischof Volodymyr Vijtyshyn teil. Er dankte den deutschen Katholiken für ihre Unterstützung, die Existenz von Renovabis zu sichern. Außerdem wirkten Menschen mit Behinderungen am Gottesdienst mit, sie gestalteten die Gabenprozession oder sangen im Gebärdenchor mit.
Vor 20 Jahren wurde Renovabis als "Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa" ins Leben gerufen. Die Aktion wurde von der Deutschen Bischofskonferenz auf Anregung der damaligen Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Rita Waschbüsch, gegründet. Die Initiative unterstützt die pastorale, soziale und gesellschaftliche Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Seit seiner Gründung förderte Renovabis über 19.000 Projekte mit mehr als 560 Millionen Euro. Der lateinische Name Renovabis bedeutet "Du wirst erneuern".