In dem am Mittwoch in Heidelberg veröffentlichten Appell geht es um einen Umbau des bestehenden Entwicklungs- und Wirtschaftsmodells. Die ersten beiden Unterzeichner sind der evangelische badische Landesbischof Ulrich Fischer und "Brot für die Welt"-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Ein Wirtschaftsmodell, das auf ständiges Wachstum setzt, sei nicht zukunftsfähig und müsse umgebaut werden. Dafür sollten die Menschen ihre Verhaltens- und Wirtschaftsweisen so verändern, dass sie einem "guten Leben für alle dienen". In dem Aufruf heißt es: "Deshalb stellen wir uns dem entgegen, was Leben zerstört." Jeder Einzelne solle als Teil der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft "den Weg in eine klimagerechte, friedliche und sozial gerechte Welt, die auf fossile Energieträger verzichtet" mitgestalten.
Soziale Ungleichheit nimmt weltweit zu
Diese Umkehr zum Leben sei nötiger denn je, da weltweit soziale Ungleichheit und Armut zunähmen. Ernährungs- und Finanzkrisen verschärften diese Entwicklung. Die Ressourcenknappheit und die ökologischen Belastung des Planeten würden spürbarer. Der Klimawandel bedrohe die gesamte Schöpfung. Trotzdem stiegen die CO2-Emissionen weiter, heißt es.
Zu den Erstunterzeichnern gehören etwa Bischöfin Rosemarie Wenner von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel vom Bischöflichen Hilfswerk Misereor, die evangelischen Bischöfe Martin Hein und Gerhard Ulrich, sowie die Kirchenpräsidenten Volker Jung und Joachim Liebig.