Ähnlich wie das "Kritische Aktionsbündnis 20 Jahre Tafeln" halte auch die Diakonie die Einrichtungen für Anzeichen einer unzureichenden Sozialpolitik in Deutschland, erklärte der evangelische Wohlfahrtsverband am Mittwoch in Berlin. "Tafeln können Armut lindern, sind aber kein geeignetes Instrument, Armut zu überwinden", sagte Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier.
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Er betonte, er schätze das Engagement der Ehrenamtlichen bei den Tafeln sehr. Das Armutsproblem werde dadurch aber nicht gelöst. Die sozialpolitischen Entscheidungsträger müssten ihre Verantwortung im Kampf gegen Armut stärker wahrnehmen. Es seien höhere Regelsätze bei den Grundsicherungsleistungen, mehr Steuergerechtigkeit, ein existenzsichernder flächendendeckender Mindestlohn und mehr öffentlich geförderte Beschäftigung nötig, erklärte die Diakonie.
Die erste Tafel, bei der Arme gratis oder gegen einen symbolischen Obolus Lebensmittel erhalten, wurde vor 20 Jahren in Berlin gegründet. Sozialverbände nehmen den Geburtstag zum Anlass, um kritisch auf die Bewegung aufmerksam zu machen. In Aktionstagen von Freitag bis Sonntag wollen sie ihrer Forderung nach einer anderen Sozialpolitik statt neuer Tafeln Ausdruck verleihen. Dem Aktionsbündnis hatte sich bisher als einziges Diakoniewerk das der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz angeschlossen.