Muslime beharren auf Platz für Religionsvertreter im NSU-Prozess

Muslime beharren auf Platz für Religionsvertreter im NSU-Prozess
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Vergabe von Presseplätzen beim NSU-Prozess durch ein Losverfahren begrüßt. Der Vorsitzende Aiman Mazyek sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe), es sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, dass es nun fest reservierte Plätze für türkisch, griechisch und persisch publizierende Medien gebe. Aber das Gericht sollte nicht zögern, auch für den türkischen Botschafter und deutsch-muslimische Religionsgemeinschaften Plätze zu garantieren.

Das Oberlandesgericht München hatte am Freitag mitgeteilt, die Plätze für Medienvertreter würden per Los vergeben. Dabei sind vier Plätze für auf Türkisch publizierende Medien reserviert. Ein Platz ist für griechischsprachige Medien, ein weiterer für Medien in persischer Sprache vorgesehen. Bis Dienstag (24 Uhr) können sich Medien anmelden. Die Auslosung erfolgt am 29. April durch einen Notar. Insgesamt bleibt es bei 50 Presseplätzen.

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Ursprünglich waren die Sitzplätze nach Eingang der Anmeldungen vergeben worden. Dabei hatten türkische Medien keine garantierten Sitzplätze bekommen. Das Bundesverfassungsgericht hatte in der vergangenen Woche jedoch entschieden, dass ausländische Medien mit besonderem Bezug zu den Opfern der NSU-Taten eine angemessene Zahl von Plätzen erhalten müssen. Acht der zehn NSU-Mordopfer waren türkischstämmig, eines griechischstämmig.

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Der Prozess gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe beginnt am 6. Mai. Ursprünglich war der 17. April als Starttermin vorgesehen. Das Gericht hatte den Prozess nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts jedoch verschoben.