Mit großer Mehrheit verabschiedete die Landessynode am Donnerstag zum Abschluss ihrer Frühjahrstagung in Nürnberg einen entsprechenden Antrag. In vielen Bereichen reichten die Löhne nicht aus, um die Existenz von Arbeitnehmern zu sichern, hieß es zur Begründung.
Wenn Arbeitnehmer oft unter schwierigen Bedingungen in Vollzeit arbeiten und damit nicht einmal ihren Lebensunterhalt sichern können, widerspreche dies den Gerechtigkeitsvorstellungen christlicher Sozialethik, argumentierten die Synodalen. Die Folgen von Niedriglöhnen seien Armut, mangelnde Teilhabe und fehlende Zukunftsperspektiven. Es gebe eine steigende Zahl von Menschen, die für weniger als Zweidrittel des mittleren tariflichen Einkommens arbeiteten.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm widersprach Auffassungen von Unternehmern, ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn werde zum Jobabbau führen. Dies sei nicht generell der Fall. Der Synodale Günther Beckstein forderte die Kirche auf, künftig für alle Mitarbeiter 8,50 Euro pro Stunde zu zahlen. Bislang sei das nicht überall der Fall, etwa in Behindertenwerkstätten oder auch für Messnerdienste, sagte der CSU-Politiker und frühere bayerische Ministerpräsident.