Erforderlich sei eine "tiefgreifende Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise zu einer nachhaltigen Weltgesellschaft". Nachhaltigkeit sei untrennbar verbunden mit weltweiter sozialer Gerechtigkeit, sagte Fischer am Donnerstag in seinem Bericht vor der badischen Landesynode in Bad Herrenalb. Der Ruf zur Umkehr hin zu einer Wirtschaft im Dienst des Lebens gehöre zum "kirchlichen Kerngeschäft".
Um wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu erreichen, dürfe die Nutzung erneuerbarer Naturgüter auf Dauer nicht größer sein als deren Regenerationsrate, sagte der Bischof. In der Klimapolitik sieht der Theologe die internationale Staatengemeinschaft in einer Phase, in der die Kluft zwischen Handeln und Verzögern wegen nationaler Interessen immer größer werde. Leidtragende seien die ärmsten Länder, insbesondere in Afrika und Asien.
Fischer warb auch für einen nachhaltig gelebten Glauben. Dieser müsse um seine Wurzeln wissen, die Gegenwart wach wahrnehmen und auf die Verheißungen Gottes vertrauen. Das badische "Kirchenparlament", das rund 1,25 Millionen Protestanten von der Bergstraße bis zum Bodensee vertritt, will auf seiner Tagung eine Gesamtkonzept zur Seelsorge verabschieden.