Studie: Viel Ehrenamt in Kirchengemeinden

Studie: Viel Ehrenamt in Kirchengemeinden
Die evangelischen Kirchengemeinden können sich auf bis zu 1,5 Millionen ehrenamtliche Helfer stützen. Dies ergab eine Erhebung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), deren Ergebnisse am Mittwoch in Hannover veröffentlich wurden.

Danach engagiert sich jeder Freiwillige durchschnittlich 14 Stunden im Monat in einer Kirchengemeinde und dies auch kontinuierlich über längere Zeit. Das Gesamtvolumen ehrenamtlicher Tätigkeit betrage rund 216 Millionen Arbeitsstunden pro Jahr.

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Laut Studie ist die Hälfte der Befragten auch außerhalb der Kirche aktiv. Jeder Zweite ist zudem in Vereinen, Verbänden oder sozialen Diensten tätig, fast zehn Prozent der evangelischen Ehrenamtlichen sind in Parteien, in der Kommunalparlamenten oder Bürgerinitiativen aktiv. An der Erhebung waren 1.878 Ehrenamtliche aus 221 evangelischen Gemeinden beteiligt. Dafür waren 1.353 Gemeinden angeschrieben worden, die mit einer Zufallsstichprobe ausgewählt wurden.

Fünf bis sieben Aufgaben

Jeder Freiwillige übernimmt der Erhebung zufolge vier ehrenamtliche Aufgaben in seiner Kirchengemeinde. 26 Prozent kümmern sich sogar um fünf bis sieben Aufgaben und wiederum jeder Siebte leistet seinen freiwilligen Dienst in acht oder mehr Bereichen. Nur eine Minderheit von 14 Prozent der Freiwilligen übernimmt nur eine Aufgabe.

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Ehrenamtliches Engagement auf der Ebene der Kirchengemeinden reicht vom Kindergottesdienst, Lektorentätigkeit, Chor, Seniorenarbeit über die Gemeindebriefredaktion bis zur Tätigkeit als Küster. Es gebe nicht das "eine" Gemeinde-Ehrenamt, folgert Martin Horstmann, der die Untersuchung leitete.

Frauen engagieren sich als Freiwillige besonders in Kindergottesdienst, Besuchsdienst, Seniorenarbeit und Gemeindediakonie sowie in der Verteilung der Gemeindebriefe. Etwas mehr Männer als Frauen betätigen sich als Küster oder Hausmeister. Am jüngsten sind die freiwilligen Mitarbeiter in der Konfirmanden- sowie in der Kinder- und Jugendarbeit. Eine mittlere Altersgruppe engagiert sich in Gottesdienstgruppen und Chören. In der Seniorenarbeit und bei den Besuchsdiensten überwiegen Freiwillige aus der Generation 60 plus. "Interessant ist, dass die Häufigkeit des Einsatzes in den verschiedenen Altersstufen recht ähnlich verteilt ist", sagt Institutsleiter Gerhard Wegner.