Das Europaparlament hat sich für eine Begrenzung exzessiver Bonuszahlungen an Banker ausgesprochen. Das Plenum der Straßburger Volksvertretung stimmte am Dienstag mit breiter Mehrheit einem entsprechenden Gesetzentwurf zu. Ab 2014 sollen Boni nicht mehr höher ausfallen als das jährliche Grundgehalt eines Bankers. Wenn die Aktionäre zustimmen, dürfen die Boni auf maximal das Doppelte des Gehalts erhöht werden.
Bereits im März hatten die EU-Institutionen eine informelle Einigung in der heiklen Frage erzielt. Nun steht als letzter Schritt noch die Zustimmung der 27 EU-Regierungen im Ministerrat aus. Diese gilt als sicher. Großbritannien hatte nach zähen Verhandlungen seinen Widerstand aufgegeben, nachdem es einige kleine Änderungen zu Gunsten seiner Spitzenbanker durchgesetzt hatte.
Der Kompromiss ist Teil eines Gesetzespaketes zur Bankenreform, das Geldinstitute davon abhalten soll, für kurzfristige Profite hohe langfristige Risiken einzugehen. Banken unterliegen künftig auch schärferen Eigenkapital-Anforderungen. Sie müssen außerdem transparenter arbeiten, indem sie Gewinne, Steuern und staatliche Subventionen offenlegen.