In Syrien würden Waffenlieferungen "vom Regen in die Traufe" führen, weil die Motive der Rebellen sehr unterschiedliche seien. Wenn Waffen aus Deutschland geliefert werden, müsse sich deshalb niemand wundern, dass islamistische Gruppen in Syrien später mit Waffen "Made in Germany" die Macht übernähmen. Auf EU-Ebene hatten zuletzt Großbritannien und Frankreich für eine Aufhebung des Waffenembargos gegen Syrien plädiert, um die Bewaffnung der Opposition zu ermöglichen. Das Embargo läuft Ende Mai aus.
Von Rüstungsgütern müssten die Finanzströme in die Entwicklung "ziviler Konfliktlösungen" umgeleitet werden, empfahl der Bischof. Im vergangenen Jahr sei Deutschland der drittgrößte Waffenexporteur gewesen. Dies zeige, dass die Prioritäten nicht richtig gesetzt seien. Der Einsatz unvorstellbar hoher Mittel für Drohung mit Gewalt oder für die Anwendung von Gewalt bleibe nach christlichen Maßstäben ein Skandal, sagte Bedford-Strohm. Während im Jahr 2011 rund 1.740 Milliarden US-Dollar für die Rüstung aufgewendet worden seien, seien nur rund 133 Milliarden US-Dollar weltweit in die Entwicklungshilfe geflossen.