Die Jury würdigte Hein als kritischen Geist, dessen Werke von kluger Beobachtung und gesellschaftlichem Engagement geprägt seien. Laudator und Schriftsteller Ingo Schulze betonte: "Auf jeden Fall muss darüber gesprochen werden, dass Heym und Hein zu jenen gehören, die in verschiedenen Systemen den Mund aufmachten, die sich nicht als Sieger eingerichtet haben."
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Hein sei ein "engagierter Streiter für das freie und meinungsstarke Wort", sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD). Er habe "seine Meinung gesagt, als das noch Mut brauchte", so Inge Heym, die Witwe von Stefan Heym.
Der Preis wurde zum dritten Mal vergeben. Er erinnert an Heym, der als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Chemnitz geboren wurde und kurz vor seinem Tod auch Ehrenbürger der Stadt wurde. Bisherige Preisträger sind der israelische Dichter Amos Oz (2008) und der serbische Schriftsteller Bora Cosic (2011).
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Der im schlesischen Heizendorf geborene Hein gilt als einer der profiliertesten Autoren der Gegenwart. Sein literarisches Werk umfasst unter anderem Romane, Erzählungen, Essays, Lyrik und Kinderbücher. Bekannt wurde der Pfarrerssohn 1982 mit der Novelle "Der fremde Freund" sowie mit den Romanen "Der Tangospieler" (1988) und "Willenbrock" (2000). In den 70er Jahren war er als Dramaturg und Regisseur an der Berliner Volksbühne engagiert.
Hein wuchs im sächsischen Bad Düben auf und siedelte 1960 vorübergehend nach West-Berlin über, wo er sein Abitur machte. Vor seinem Studium der Logik und Philosophie in Leipzig und Berlin verdiente Hein seinen Lebensunterhalt in der DDR als Montagearbeiter, Buchhändler und Regieassistent.
Zum 100. Geburtstag von Stefan Heym sind in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen geplant. Ihm zu Ehren erhielt am Mittwoch in Chemnitz der Platz vor dem künftigen Landesarchäologiemuseum den Namen "Stefan-Heym-Platz". Mit der Preisübergabe erreichten die Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr ihren offiziellen Höhepunkt.
Für den 11. und 12. April ist unter dem Motto "Der Jahrhundertzeuge" eine Konferenz über die Geschichtsschreibung im Werk von Stefan Heym vorgesehen. Eingeladen hat die Internationale Stefan-Heym-Gesellschaft in Kooperation mit der Stadt Chemnitz.