Ostermärsche gegen Rüstungsexporte und Koreakrieg

Ostermärsche gegen Rüstungsexporte und Koreakrieg
Trotz teils widrigen Wetters demonstrierten auch in diesem Jahr Tausende für Frieden und Abrüstung - an Rhein und Ruhr waren es aber weniger als erwartet. Im Mittelpunkt standen diesmal deutsche Rüstungsexporte.

Zum Abschluss der Ostermärsche sind am Montag erneut Tausende Menschen gegen Krieg und Waffenhandel auf die Straße gegangen. In Frankfurt demonstrierten nach Veranstalterangaben rund 2.000 Menschen auf dem Römerberg. Themen waren vor allem deutsche Rüstungsexporte, die geplante Anschaffung von Drohnen durch die Bundeswehr, aber auch die Besorgnis um eine Eskalation auf Korea.

Das Netzwerk Friedenskooperative, Mitveranstalter der Ostermärsche, erklärte in Bonn, die USA, Nord- und Südkorea begäben sich "in eine rhetorische und militärische Eskalationsspirale", die zu einem Krieg führen könne, den wahrscheinlich keiner der Beteiligen wolle. Die Friedensgruppen forderten dringend den Abbruch des Großmanövers der südkoreanischen und US-amerikanischen Truppen, sagte Geschäftsführer Manfred Stenner.

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In Dortmund ging am Nachmittag mit einem "Friedensfest" der dreitägige Ostermarsch Rhein-Ruhr zu Ende. Bei der Tour, die in Duisburg und Düsseldorf startete und über Essen, Bochum und weitere Stationen führte, hatten sich am Osterwochenende insgesamt knapp 2.500 Menschen beteiligt. Sie protestierten vor allem gegen Auslands-Einsätze der Bundeswehr, deutsche Rüstungsexporte und rechten Terror sowie für eine friedliche Außen- und Sicherheitspolitik.

Am Luftwaffenstützpunkt Büchel in der Eifel setzten sich am Montag rund 200 Ostermarschierer für einen Abzug der Atomwaffen aus Deutschland ein. "Nicht modern, sondern illegal" hieß das Motto, mit dem Friedensgruppen gegen eine geplante Modernisierung der Atomwaffen demonstrierten. Der Fliegerhorst Büchel ist der vermutlich letzte Atomwaffenstandort in Deutschland. Die Friedenbewegung nimmt an, dass hier 20 US-amerikanische Atombomben lagern.

Seit den 50ern für den Frieden auf die Straße

Proteste gab es am Montag unter anderem auch in Nürnberg, Kassel und in mehreren kleineren Städten.  Bundesweit fanden insgesamt in diesem Jahr rund 80 Ostermärsche statt. Beim Rhein-Ruhr-Ostermarsch sei die Zahl der Teilnehmer unter den Erwartungen geblieben, räumten die Veranstalter ein. Die Friedenskooperative teilte dagegen mit, im Vergleich zum Vorjahr sei die Beteiligung gleichgeblieben.

Die Ostermärsche der Friedensbewegung hatten ihren Ursprung Ende der 50er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik gab es 1960 in der Lüneburger Heide. 1983 demonstrierten aus Protest gegen die NATO-Nachrüstung Hunderttausende in deutschen Städten.