In Chile haben am Samstag Tausende Menschen für sexuelle Vielfalt und Homo-Ehe wie auch gegen Diskriminierung demonstriert. Mit einem Marsch durch die Hauptstadt Santiago forderten sie die staatliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften, wie der Rundfunksender "Radio UniChile" berichtete. Die Demonstranten kritisierten, dass dem Parlament seit August 2011 ein Gesetzentwurf zur Homo-Ehe vorliegt, der aber nicht vorankommt.
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Zugleich erinnerten sie an die 20 Morde und über 800 Übergriffe gegen Homosexuelle in den vergangenen zehn Jahren. Anlass der Demonstration war der erste Todestag des Homosexuellen Daniel Zamudio. Der 24-Jährige war am 27. März 2012 an den Folgen der schweren Misshandlungen durch eine Gruppe mutmaßlicher Rechtsextremisten gestorben.
Die Demonstrationsteilnehmer forderten eine exemplarische Verurteilung der angeklagten Tatverdächtigen. Vier Festgenommene zwischen 20 und 26 Jahren stehen vor Gericht. Für zwei der vier Angeklagten forderte die Staatsanwaltschaft im Februar eine lebenslange Haftstrafe.
Die Tat hatte in der chilenischen Gesellschaft eine heftige politische Debatte ausgelöst und zur Verabschiedung eines Anti-Diskriminierungsgesetzes vergangenen Juli geführt. Darin werden Willkürakte aus geschlechtsspezifischen, rassistischen, ethnischen oder ökonomischen Motiven unter Strafe stellt.