Die britische Regierung begünstige einen "aggressiven Säkularismus", schrieb Carey. Bei einem vorösterlichen Empfang habe Premierminister David Cameron zwar gesagt, er unterstütze das Recht von Christen, ihren Glauben zu praktizieren, aber viele Christen zweifelten an seiner Aufrichtigkeit. Nach einer aktuellen Umfrage fühlten sich zwei Drittel als Teil einer "verfolgten Minderheit".
Ein Sprecher des Premierministers wies die Kritik zurück. Premierminister Cameron wisse den "tiefgreifenden Beitrag", den das Christentum zur britischen Gesellschaft leistet, zu schätzen. Die Regierung unterstütze den Glauben und den christlichen Glauben im Besonderen. Das schließe auch das Recht ein, ein Kreuz am Arbeitsplatz zu tragen oder Gebete bei Gemeinderatssitzungen zu sprechen.
Carey gilt als entschiedener Gegner der Homo-Ehe
Die Organisation "National Secular Society", die sich für eine strikte Trennung von Kirche und Staat einsetzt, forderte den Premierminister auf, die "Ausführungen Careys" zu ignorieren. Christen seien weit davon entfernt, an den Rand gedrängt zu werden. Das Königreich sei das einzige Land der Welt, in dem Bischöfe das Recht haben, in einem Parlament zu sitzen. Nichts im geplanten Gesetz zur Homo-Ehe zwinge Christen dazu, eine gleichgeschlechtliche Trauung vorzunehmen, sagte Direktor Keith Porteous Wood.
Carey war von 1991 bis 2002 Erzbischof von Canterbury. Er gilt als entschiedener Gegner der Homo-Ehe und von homosexuellen Beziehungen bei Mitgliedern des Klerus. Das Oberhaus wird in den kommenden Wochen über den Gesetzentwurf zur Homo-Ehe abstimmen, das bereits eine Mehrheit im Unterhaus erzielen konnte. Die Kirche von England hat derzeit 26 mit Bischöfen besetzte Sitze im Oberhaus.