Mehrere tausend Menschen bei Ostermärschen

Mehrere tausend Menschen bei Ostermärschen
Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung sind am Karsamstag in Berlin und weiteren deutschen Städten fortgesetzt worden. Mit einer Kundgebung in Duisburg startete der diesjährige Ostermarsch Rhein/Ruhr. Proteste gegen Krieg, deutsche Waffenexporte und Atomwaffen gab es auch in Leipzig, Rostock, Bremen, Hannover, Mannheim, Saarbrücken, Stuttgart und München.

In Berlin protestierten laut Polizei 800 Menschen für Abrüstung und ein Verbot von Waffenexporten. Die Veranstalter sprachen von 1.000 Teilnehmern. Die Ostermarschierer zogen vom Potsdamer Platz zum Kanzleramt. Dabei demonstrierten sie auch gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan, Militäreinsätze der EU und Auftritte der Bundeswehr an Schulen.

###mehr-links###

Rund 1.300 Menschen gingen nach Polizei-Angaben in Baden-Württemberg auf die Straße, davon allein rund 1.000 in Stuttgart. Sie setzten sich unter anderem für eine friedliche Lösung des Syrien-Konflikts ein. Deutschland dürfe sich nicht am Krieg in Syrien beteiligen, hieß es. Gefordert wurde auch, die "Patriot"-Flugabwehrraketen sofort aus der Türkei abzuziehen und keine Waffen an die syrischen Kriegsparteien zu liefern.

Ein weiteres Thema war die geplante Anschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr. Auf dem Bremer Markplatz erinnerten 200 Ostermarschierer mit einer Drohnen-Attrappe aus Pappmaché an die Opfer der Einsätze von unbemannten militärischen Flugobjekten. Drohnen haben nach Angaben von Ekkehard Lentz vom Bremer Friedensforum bereits rund 3.000 Menschen das Leben gekostet. Bremer Pastoren verurteilten den geplanten Drohnen-Einsatz in einer Erklärung.

Eugen Drewermann mahnte in Bad Lippspringe zum Frieden

Zum Auftakt des Ostermarschs Rhein/Ruhr kamen mehrere Hundert Teilnehmer in Duisburg zusammen. Der Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsgegnerInnen, Monty Schädel, kritisierte die "Normalisierung des Krieges" und die Waffenproduktion deutscher Firmen. Er rügte zudem, die Bundeswehr stehe heute "weltweit in Kriegseinsätzen, für die es keinerlei Rechtfertigung gibt".

Beim Ostermarsch in Ostwestfalen-Lippe mahnte der kirchenkritische katholische Theologe Eugen Drewermann in Bad Lippspringe zu Frieden, Völkerverständigung und der Ächtung von Kriegen. Mehrere Hundert Demonstranten zogen anschließend zum Flughafen am Rande der Senne und verlangten ein  "Nein zum Truppenübungsplatz Senne".

Die Ostermärsche der Friedensbewegung hatten ihren Ursprung Ende der 1950er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik gab es 1960 in der Lüneburger Heide. Höhepunkte erlebte die Bewegung in Deutschland in den Zeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung, im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg und der Debatte über die Nato-Nachrüstung.

Bundesweit finden in diesem Jahr bis Ostermontag rund 80 Ostermärsche statt. Dazu werden insgesamt mehrere Zehntausend Teilnehmer erwartet.