Birmas Regierung will gegen religiöse Gewalt vorgehen

Foto: dpa/Nyein Chan Naing
Birmas Regierung will gegen religiöse Gewalt vorgehen
Nach blutigen Ausschreitungen gegen Muslime in Birma hat die Regierung angekündigt, die Gewalt zu stoppen. Man wolle allen Versuchen entgegentreten, rassistische und religiöse Spannungen zu schüren, hieß es in einer im staatlichen Fernsehen verlesenen Erklärung von Montagabend.

Indes meldeten regionale Medien am Dienstag, dass die Zahl der Todesopfer der blutigen Unruhen in der Stadt Meikhtila auf 40 gestiegen sei. Etwa 90 Prozent der 50 Millionen Birmanen sind Buddhisten.

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Laut Augenzeugen dürfte die Zahl der Opfer in Meikhtila noch erheblich höher liegen. Den Angaben zufolge war eine bewaffnete Menschenmenge, darunter buddhistische Mönche, durch die Straßen gezogen. Teile der Stadt im Zentrum Birmas waren niedergebrannt und mehrere Moscheen zerstört worden. Dutzende Menschen wurden festgenommen. Nach UN-Angaben flüchteten mindestens 12.000 Bewohner vor der Gewalt.

Häuser und Moscheen zerstört

Am vergangenen Freitag hatte Birmas Präsident Thein Sein den Ausnahmezustand über Meikhtila und Umgebung verhängt und zusätzliches Militär dorthin entsandt. Während sich die Lage dort offenbar wieder beruhigte, wurde seit dem Wochenende aus anderen Gegenden neue Gewalt gegen Muslime gemeldet. Wie die Polizei bekanntgab, wurden in zwei Orten nördlich der früheren Hauptstadt Rangun Dutzende Häuser und mindestens zwei Moscheen zerstört.

Erst im vergangenen Jahr waren im westlichen Bundesstaat Rakhine bei Ausschreitungen zwischen Buddhisten und der muslimischen Rohingya-Volksgruppe mindestens 180 Menschen getötet und mehr als 115.000 Menschen vertrieben worden. Die Rohingya sind in Birma nicht als ethnische Minderheit anerkannt und systematischer Verfolgung ausgesetzt. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung Birmas sind Buddhisten. Die Muslime, darunter etwa 750.000 Rohingya, machen ungefähr vier Prozent aus.