Syrien war im November 2011 aus der Liga ausgeschlossen worden, der 22 Staaten angehören. Die Assad-Regierung in Damaskus warf dem in Kairo sitzenden Bündnis vor, den syrischen Sitz an "Banditen und Verbrecher" zu vergeben.
Die Entscheidung erfolgte trotz einer schweren Führungskrise innerhalb der syrischen Opposition. Anfang der Woche war Moas al-Chatib, der Präsident der syrischen Nationalkoalition, ohne Erklärung von seinem Posten zurückgetreten. Er galt als ein moderater Vertreter des Anti-Assad-Bündnisses und als Gegengewicht zu dem immer stärker werdenden radikal-islamischen Kräften, die mit dem Terrornetzwerk Al Kaida kooperieren.
Syrien und Afghanistan im Mittelpunkt
Dennoch nimmt Al-Chatib am Gipfel in der katarischen Hauptstadt Doha teil. Spekulationen zufolge soll ihm die Wahl von Ghassan Hitto zum Premierminister einer syrischen Übergangsregierung missfallen haben. Dem bislang weitgehend unbekannten Hitto - einem syrischen Computerspezialisten, der in Texas lebt - werden gute Verbindungen zur muslimischen Bruderschaft nachgesagt.
Das Wüstenemirat Katar nimmt in der Syrien-Krise eine wichtige Rolle ein: Katar schloss als erstes arabisches Land seine Botschaft in Damaskus. Es wird vielfach kritisiert, dass Katar in Syrien Waffen an extremistische Rebellengruppen verteilt und auch die muslimische Bruderschaft in Syrien stark unterstützt. Auch der große Einfluss des TV-Nachrichtensenders Al Dschasira, der in Doha beheimatet ist, stößt bei anderen arabischen Regierungen auf Missfallen.
Die Syrien-Krise und der Afghanistan-Konflikt stehen im Mittelpunkt des zweitägigen Gipfels der Arabischen Liga.