Die Verbrechen im Zuge des Umsturzes müssten geahndet werden, erklärten die 15 Mitgliedsstaaten des UN-Gremiums am Montag (Ortszeit) in New York. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag könnte den Tätern und ihren Drahtziehern den Prozess machen.
Der Rat bezog sich auf Berichte über Gewalttaten gegen Zivilisten, Vergewaltigungen und die Rekrutierung von Kindersoldaten. Die Zentralafrikanische Republik ist ein Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshofes.
Am Sonntag hatten Rebellen der Seleka-Koalition die Regierung gestürzt. Die Rebellen werfen Präsident François Bozizé vor, er habe ein Friedensabkommen und mehrere Vereinbarungen gebrochen. Der neue selbst ernannte Staatschef Michel Djotodia stellte freie und transparente Wahlen in drei Jahren in Aussicht. Bozizé flüchtete nach Medienberichten nach Kamerun.
Der Sicherheitsrat verlangte ein Ende der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer zu den Opfern des Konflikts. Die verfassungsmäßige Ordnung müsse wiederhergestellt werden. Man werde die Lage im Land weiter beobachten. Die frühere Kolonialmacht Frankreich hatte die Sitzung des Sicherheitsrates beantragt. Seit der Unabhängigkeit 1960 erlebte die Zentralafrikanische Republik mehrere Staatsstreiche und Diktaturen.