Die Staats- und Regierungschefs der fünf aufstrebenden Schwellenländer wollen im südafrikanischen Durban neue Institutionen schaffen und eine engere Zusammenarbeit vereinbaren. Neben dem südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma als Gastgeber nehmen die Staatsoberhäupter von Brasilien, China und Russland, Dilma Rousseff, Xi Jinping und Wladimir Putin, sowie der indische Regierungschef Manmohan Singh an dem zweitägigen Treffen teil.
Nichtregierungsorganisationen haben zu einem Gegengipfel in Durban aufgerufen. "Das bisherige schnelle Wirtschaftswachstum der Schwellenländer gab es nur um den Preis unmenschlicher Arbeitsbedingungen", sagte der chinesische Aktivist Au Loong Yu dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er forderte die Regierungen der Schwellenländer auf, ihre Wachstums-Politik der nächsten Jahre zu ändern. Für Mittwoch ist ein Protestmarsch mit mehr als tausend Teilnehmern angekündigt.
Auf ihrem fünften Gipfeltreffen wollen die Staaten eine eigene BRICS-Bank gründen um Investitionen in die Infrastruktur in Entwicklungsländern zu finanzieren. Außerdem soll ein ständiges BRICS-Sekretariat, ein Krisenfonds und ein gemeinsamer Wirtschaftsrat entstehen.
Die fünf BRICS-Länder zeichneten sich in den vergangenen Jahren durch hohes Wirtschaftswachstum aus und gelten als wichtige politischen Akteure der Zukunft. Zusammen stellen sie etwa 44 Prozent der Weltbevölkerung. 2011 trugen sie laut der Investmentbank Goldman Sachs 25 Prozent zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt bei. 2040 könnte ihr Anteil an der Weltwirtschaft bei 40 Prozent liegen.