Oetker fordert anderen Umgang mit Kriminalitätsopfern

Oetker fordert anderen Umgang mit Kriminalitätsopfern
Der Unternehmer Richard Oetker hat einen anderen gesellschaftlichen Umgang mit den Opfern von Verbrechen gefordert.

"Opfer sein wird immer noch von vielen als Schwäche interpretiert. Das stimmt natürlich nicht", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitagsausgabe) anlässlich des "Tages der Kriminalitätsopfer". Oetker war 1976 selbst zum Opfer einer Entführung geworden, die in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen sorgte.

Es sei wichtig, offen über Kriminalitätsopfer und ihre Nöte und Anliegen zu sprechen, um diese Stigmatisierung zu beseitigen, sagte der Chef des gleichnamigen Bielefelder Familienunternehmens. "So können wir ihnen erleichtern, ihre oftmals traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten."

Wichtig sei auch, den Blick stärker auf Sekundäropfer zu lenken. Das seien Familienangehörige, Freunde oder Arbeitskollegen. Sie litten unter Umständen sogar stärker an einer Tat als die Betroffenen selbst, sagte Oetker. "Sie fantasieren sich möglicherweise in einen Tathergang hinein, der gar nicht zutrifft." Dies könne zu starken Belastungen führen. Der Unternehmenschef engagiert sich seit Jahren für den Opferhilfeverein Weißer Ring.