Anlässlich der Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeistlichen bemängelte Dutzmann am Montag in Berlin, dass bei Einsätzen wie in Mali die Ziele nicht klar definiert seien. An dem vom Bundestag beschlossenen Ausbildungseinsatz im westafrikanischen Land könnten sich ab April bis zu 330 Soldaten beteiligen.
"Wir haben auch jetzt wieder bei dem Einsatz in Mali erlebt, wie unter Zeitdruck entschieden wurde, dass Soldaten der deutschen Bundeswehr in den Einsatz entsandt werden, ohne dass für uns Staatsbürger erkennbar würde, in welchem konzeptionellem Rahmen das geschieht", sagte Dutzmann. Es bestehe derzeit kein Konsens darüber, wohin deutsche Streitkräfte geschickt würden oder nicht. "Das ist eine friedensethische Frage, die aber unmittelbar seelsorgerische Auswirkungen hat", erklärte Dutzmann, auch weil davon auszugehen sei, dass der Mali-Einsatz ähnlich wie der Afghanistan-Einsatz, viele Jahre dauern werde.
"Dem Frieden der Welt zu dienen"
Um Eckpunkte für ein solches Gesamtkonzept zu entwickeln, habe die Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeistlichen unter der Federführung der evangelischen Akademien ein dreijähriges Diskursprojekt initiiert. Unter dem Titel "Dem Frieden der Welt zu dienen" sollen darin die verschiedenen sicherheits- und friedenspolitischen "Communities" in Deutschland zusammengebracht und Konzepte erarbeitet werden.
Bei der Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeistlichen diskutieren die Teilnehmer bis Donnerstag in Strausberg über gottesdienstliches Handeln in der Militärseelsorge. Anlässlich der 58. Gesamtkonferenz wurde auch ein neues Gesang- und Gebetbuch für Soldatinnen und Soldaten mit dem Titel "Lebensrhythmen" vorgestellt.