Inzwischen besuche bundesweit jeder vierte Schüler mit Behinderungen eine reguläre Schule, teilte die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh mit. Zugleich bleibt die Zahl der Förderschüler an speziellen Förderschulen nahezu konstant. Ursache dafür ist, dass die Zahl der Schüler mit Förderbedarf gestiegen ist. Der Anteil von Förderschülern an regulären Schulen schwankt je nach Bundesland beträchtlich. In Bremen (55,5 Prozent) und Schleswig-Holstein (54, 1 Prozent) besuchen mehr als die Hälfte aller Förderschüler eine reguläre Schule. In Niedersachsen (elf Prozent) hingegen wird lediglich jeder neunte Förderschüler inklusiv unterrichtet. In Nordrhein-Westfalen hat sich der der Anteil der Förderschüler an regulären Schulen seit 2009 von 12,4 auf inzwischen rund 19 Prozent gesteigert.
Die größte Steigerung des Inklusionsanteils gibt es der Studie zufolge in Hamburg: Dort hat sich der Anteil der Förderkinder, die eine reguläre Schule besuchen, seit 2009 weit mehr als verdoppelt (von 14,5 auf 36,3 Prozent). Auch in Sachsen-Anhalt ist der Anteil von 8,6 auf 20,5 Prozent gestiegen.
Um das Ziel der Inklusion zu erreichen, sind nach Auffassung der Stiftung mehr speziell geschulte Lehrer nötig. "Inklusion ist richtig und wichtig, aber die Schulen brauchen Unterstützung und vor allem genügend gut ausgebildetes Personal", erklärte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger. Er mahnte zudem bundesweite inhaltliche Konzepte und Standards an.