"In den Diktaturen lebten die Christen in der Tat in größerer Sicherheit", sagte Kauder der in Essen erscheinenden "Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung" (Montag). Die Diktatoren hätten jede Form von Extremismus unterdrückt. "Nun herrscht in den Ländern vielfach ein Vakuum und damit beginnt leider das Drama für die Christen." So seien die Christen etwa in Syrien zwischen die Fronten des Bürgerkriegs geraten, sagte der CDU-Politiker weiter. In Ägypten wachse die Sorge der Christen, dass sich das Land zu einem islamischen Gottesstaat entwickeln könne. Dennoch sei er der Meinung: "Eine Welt ohne Diktaturen ist eine bessere Welt."
Die Entwicklungshilfe für Länder zu streichen, in denen Christen verfolgt werden, lehnte Kauder entschieden ab. "Das würde den Christen noch größere Probleme bringen, weil sie dann auch als Sündenböcke dastünden." Besser sei es, Projekte zu unterstützen, die auch Christen zugute kämen. Sie seien etwa in vielen Ländern besonders im Gesundheits- und Bildungswesen tätig. "Deswegen versuchen wir speziell im Irak mit Entwicklungsgeldern im kurdischen Nordosten, wo Christen in Ruhe leben können, Schulen und Krankenhäuser einzurichten."