"Wir gucken zu wenig hin und lassen sie oftmals alleine", sagte Käßmann am Donnerstag bei der Podiumsdiskussion "Gott will Taten sehen" auf der Leipziger Buchmesse. Die häufig abgelegenen Unterbringungen führten dazu, dass die Menschen wenig von Deutschland mitbekämen und schlechter Deutsch lernten.
###mehr-links### Auch der deutsche Rüstungsexport sei ein Thema, bei dem die Bürger intensiver hinschauen müssten. Es reiche nicht aus, Kriege mit Entsetzen zu verfolgen. Vielmehr müsse man sich bewusstmachen, dass sie auch mit deutschen Waffen geführt würden. Die Bundestagswahl im Herbst sei eine gute Gelegenheit, die Abgeordneten nach ihrer Haltung zum Waffenexport zu befragen. Käßmann: "Ich liebe Deutschland und ich fände es toll zu sagen, dass mein Land nicht an Waffenexporten teilnimmt."
Die Theologin hatte gemeinsam mit der Historikerin Anke Silomon das Buch "Gott will Taten sehen - Christlicher Widerstand gegen Hitler" herausgegeben, das auf der Messe vorgestellt wurde. Käßmann sagte, zwar hätten die Kirchen in der NS-Zeit versagt. Dafür habe es Menschen gegeben, die aus ihrem christlichen Glauben heraus ihren Weg gegangen seien. Leider sei der Widerstand nach dem Krieg kaum anerkannt worden.