"Junge Menschen brauchen mindestens einmal in der Woche einen größeren Zeitraum, den sie selbst bestimmt füllen können", sagte der Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings, Sven Frye, am Mittwoch in Berlin.
Vor allem Ganztagsschulen und die verkürzte Gymnasialzeit (G8) wirkten sich negativ auf das Engagement junger Menschen aus. Ehrenamtliches Engagement in den Jugendorganisationen verlagere sich auf das Wochenende, betonte Frye bei der Vorstellung der Studie "Keine Zeit für Jugendarbeit?".
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Die vom Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut und der Technischen Universität Dortmund erstellte Online-Umfrage unter 3.735 Ehrenamtlichen (3.071) und Hauptamtlichen in Jugendverbänden zeige, dass die zeitliche Verdichtung zunehmend ein Thema in den Verbänden sei. So nehme etwa die Planungssicherheit bei Freizeiten ab, weil sich etwa durch Prüfungen kurzfristig Zeitressourcen veränderten, sagte Mirja Lange vom Forschungsverbund als eine der Autorinnen. "Die Anfangszeiten von Gruppenstunden verschieben sich Richtung Abend, weil die Nachmittage dicht sind", fügte sie hinzu. Außerdem mangele es den Ehrenamtlichen an Zeit, Aktivitäten ausreichend vorzubereiten, betonte Koautorin Karin Wehmeyer.
Im Bundesjugendring sind nach eigenen Angaben 30 Verbände zusammengeschlossen. Sie haben zusammen mehr als sechs Millionen Mitglieder.