Brandenburg lässt mögliche rechtsextreme Morde neu prüfen

Brandenburg lässt mögliche rechtsextreme Morde neu prüfen
Brandenburg lässt mehrere seit 1990 verübte Tötungsverbrechen neu auf mögliche rechtsextreme Motive untersuchen. Dazu wurde am Montag ein zweijähriges Forschungsprojekt des Moses-Mendelssohn-Zentrums in Potsdam gestartet.

Während die Polizei neun Fälle erfasst habe, hätten Medien und Opferhilfevereine inzwischen 32 rechtsextreme Tötungsdelikte im Bundesland registriert, betonte Innenminister Dietmar Woidke (SPD). In keinem anderen Bundesland sei die Differenz zur offiziellen Statistik so groß.

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Es sei zudem denkbar, dass weitere Verdachtsfälle hinzukämen, betonte Woidke. Eine neue Prüfung der Tötungsverbrechen sei auch deshalb sinnvoll, weil die Fälle vor 2001 nach weniger strengen Kriterien erfasst worden seien. Seit 2001 gibt es bundesweit schärfere Maßstäbe zur Bewertung möglicher rechtsextremer Motive.

Brandenburg sei es den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, dass Zweifel an den Hintergründen der Tötungsverbrechen ausgeräumt werden, betonte Woidke. Er sei deshalb auch Journalisten und Opferschutzverbänden dankbar, dass sie beharrlich Aufklärung eingefordert hätten.