In dem ehemaligen Gefängnis einer Kaserne werden in Ausstellungsräumen exemplarische Häftlings- und Täterbiografien sowie Informationen über das Lagersystem und die NS-Herrschaft in der Pfalz vorgestellt. Vor 80 Jahren, am 10. März 1933, hatten die Nationalsozialisten dort damit begonnen, politische Gegner zu inhaftieren.
Der Hornbach-Konzern als heutiger Besitzer habe dem Förderverein "Gedenkstätte für NS-Opfer Neustadt" das rund 180 Quadratmeter große Areal für mindestens 25 Jahre zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt, sagte der Vereinsvorsitzende Eberhard Dittus. Ausgestellt werden Fotos, Briefe, Texte und Dokumente. Die Nationalsozialisten hätten rund 500 Männer aus mehr als 80 Pfälzer Gemeinden in das sogenannte frühe Konzentrationslager gesperrt, sagte Dittus. Zu den Insassen zählten Bürgermeister, Gemeinderäte, Sozialdemokraten, Kommunisten und Kirchenvertreter.
Erste Spuren des in Vergessenheit geratenen Gefängnisses auf dem früher vom französischen Militär genutzten Gelände entdeckte der Gemeindediakon Dittus im Jahr 1995 mit einer Konfirmandengruppe. 2009 gründete sich der Förderverein für die Gedenkstätte, deren Kosten insgesamt 163.000 Euro betragen. Das Land Rheinland-Pfalz habe 45.000 Euro und die Stadt Neustadt 30.000 Euro zugesagt. Mit 50.000 Euro habe sich das Baumarkt-Unternehmen Hornbach eingebracht, sagte Dittus.