"Benedikt XVI. war ja völlig anders als sein Vorgänger Johannes Paul II. Beide waren aber in ihrer Art authentisch. Ich denke, das ist wichtig", sagte der CSU-Politiker in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kardinäle sind zur anstehenden Papstwahl in Rom versammelt, einen Termin für das Konklave haben sie noch nicht bekanntgegeben.
Glück forderte weiter, dass der neue Pontifex zudem die Internationalität der Welt verstehen und eine starke Führungskraft entwickeln müsse. Nur so könne er ein Team um sich versammeln, das der Leitung einer Weltkirche gerecht werden kann. "Da braucht man durchsetzungsfähige Menschen, um etwa eine Strukturreform durchzusetzen." Er denke dabei etwa an mehr Unabhängigkeit für die Ortskirchen. "Dafür braucht es nicht diese zentralistische Ausprägung", auch wenn er in den letzten Jahren das Einheitsstiftende des Papstamtes schätzen gelernt habe.
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Auch der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hofft, dass der neue Papst eine hohe geistliche Ausstrahlung hat. Der Nachfolger von Benedikt XVI. müsse die Menschen mit seiner Botschaft erreichen, vor allem auch in Europa und Deutschland, sagte der Protestant Beckstein im epd-Gespräch. Für den nächsten Papst habe er daher "weder zur Hautfarbe noch zur Nationalität" besondere Wünsche, äußerte der Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Chancen sieht Beckstein allerdings durchaus für einen bayerischen Landesbischof bei der nächsten Wahl des EKD-Ratsvorsitzenden Ende 2015. Die bayerische Landeskirche sei die drittgrößte unter den 20 evangelischen Landeskirchen und "insgesamt gut aufgestellt", argumentierte er.