Nach dem Preisanstieg bei Weizen und Mais vom Juli hätten sich die Kosten im August stabilisiert, teilte die Organisation am Donnerstag in Rom mit. "Die aktuellen Preise rechtfertigen nicht das Gerede über eine Welternährungskrise", betonte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva.
###mehr-artikel###Der monatliche FAO-Preisindex lag den Angaben zufolge im August im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 213 Punkten. Im Juli war er nach drei Monaten mit sinkender Tendenz um sechs Prozent gestiegen. Weizen hatte sich gegenüber dem Vormonat um 19 Prozent, Mais um 23 Prozent verteuert.
Dennoch warnte das Welternährungsprogramm (WFP) der UN vor einer Eskalation: "Wir müssen dringend handeln, damit diese Preisschocks nicht zu einer Katastrophe führen, die viele Millionen von Menschen in den nächsten Monaten erfasst", sagte WFP-Direktorin Ertharin Cousin. Der aktuelle Preisindex stehe für den dritten Preisschock bei Nahrungsmitteln binnen fünf Jahren. Ein Defizit von rund 22 Millionen Tonnen Getreide sei in diesem Erntejahr zu erwarten.
Zu frühe Warnung vor Krise führt erst zur Krise
Der stellvertretende UN-Generalsekretär für wirtschaftliche Entwicklung, Jomo Sundaram, warnte hingegen, verfrühte Krisenwarnungen könnten zu sich selbst bewahrheitenden Prophezeiungen werden. Spekulative Investitionen, die in der Vergangenheit starke Preisschwankungen ausgelöst hätten, seien zurückgegangen.
Nach FAO-Angaben führte die geringere Getreideproduktion nicht zu dem erwarteten Preisanstieg. Ursache für niedrigere Ernten seien anhaltende Dürre in den USA, Russland, Kasachstan und der Ukraine. Dass die Preise stabil geblieben sind führt die UN-Organisation darauf, dass es in einigen Gebieten der USA geregnet hat und Russland den Export nicht beschränken will.
Graziano da Silva würdigte die Bemühungen der USA, die Produktion von Biotreibstoffe an die Produktion anzupassen. Wegen der Rekorddürre in den USA rechnet die FAO mit einem Rückgang bei der diesjährigen Maisernte um 20 Millionen Tonnen auf 864 Millionen Tonnen. Entsprechende Schwankungen bei der Produktion erforderten Flexibilität, sagte Graziano da Silva. Die Förderung der Herstellung von Biotreibstoffen sei in einer Zeit der Überschüsse beschlossen worden. In Zeiten sinkender Ernten müsse diese den Erfordernissen der Landwirte angepasst werden, die zunächst Futter für ihr Vieh benötigten.