Venezuelas Präsident Chávez ist tot

Venezuelas Präsident Chávez ist tot
Der venezolanische Präsident Hugo Chávez ist tot. Der 58-Jährige erlag am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in einem Militärkrankenhaus in der venezolanischen Hauptstadt Caracas seinem Krebsleiden, wie Vizepräsident Nicolás Maduro mitteilte.

Der sozialistische Politiker war 14 Jahre Staatschef des südamerikanischen Landes. Erst im Oktober war Chávez wiedergewählt worden. Laut Verfassung müssen nun innerhalb von 30 Tagen Neuwahlen stattfinden.

Chávez hatte sich Mitte Dezember in Kuba einer vierten Krebsoperation unterzogen. Danach kam es wegen einer Lungenentzündung zu Komplikationen. Seither trat Chávez nicht mehr öffentlich auf. Genaues über seine Erkrankung wurde bisher nicht bekannt. Unbestätigten Berichten zufolge hatte er Tumore im Beckenbereich. Mitte Februar kehrte Chávez nach Venezuela zurück.

Trotz seiner Krebserkrankung hatte sich Chávez im Oktober zur Wiederwahl gestellt und mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Die für den 10. Januar vorgesehene Vereidigung auf eine neue Amtszeit fand nicht statt. Das höchste Gericht Venezuelas billigte eine Verschiebung der Zeremonie. In der Zwischenzeit führte Vizepräsident Nicolás Maduro die Regierungsgeschäfte, der nun auch vorläufig das Amt übernimmt.

Chávez stand seit 1999 an der Spitze Venezuelas, das vom Anstieg der Erdölpreise profitiert. Mit Sozialprogrammen und der Verstaatlichung von Bergbaukonzernen gewann er die Gunst vieler Wähler aus ärmeren Schichten. In Lateinamerika schmiedete er Bündnisse mit linken Regierungen, vor allem in Kuba, Ecuador und Bolivien. Die Beschränkung der Pressefreiheit, sein autoritärer Regierungsstil und seine scharfe Polemik vor allem gegen die USA trugen ihm scharfe Kritik ein.