Bald eine Million Syrien-Flüchtlinge - Hilfe bleibt nötig

Bald eine Million Syrien-Flüchtlinge - Hilfe bleibt nötig
Die Zahl der Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien wird nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Kürze eine Million erreichen. Die Hilfsorganisationen der UN und ihre Partner in den Aufnahmeländern hätten kaum noch Ressourcen für die Neuankömmlinge, sagte Ban am Freitag in Genf.

Allein im Februar seien 150.000 Menschen vor der Gewalt in Syrien geflohen, betonte Ban. Die meisten Flüchtlinge brachten sich in den Nachbarländern Türkei, Libanon, Jordanien und Irak in Sicherheit. Ban sagte weiter, dass sich die humanitäre Lage der Menschen innerhalb Syriens ebenfalls von Tag zu Tag verschlimmere.

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Der UN-Generalsekretär mahnte die internationale Gemeinschaft, die versprochenen Gelder für die Syrien-Hilfe tatsächlich bereitzustellen. Auf einer Geberkonferenz in Kuwait Ende Januar hatten mehr als 40 Staaten rund 1,5 Milliarden US-Dollar für die Syrien-Hilfe versprochen. Bislang aber hätten die UN erste wenige hundert Millionen US-Dollar erhalten, sagte Ban.

Der UN-Generalsekretär schloss nicht aus, selbst in Damaskus mit Vertretern des Assad-Regimes über ein Ende des Konflikts zu verhandeln. Es hänge davon ab, ob die Friedensbemühungen des internationalen Syrien-Sondergesandten Lakhdar Brahimi in absehbarer Zukunft erfolgreich seien oder nicht. Bislang scheiterten alle internationalen Versuche, den Konflikt zwischen dem Assad-Regime und der bewaffneten Opposition zu beenden.

In Deutschland sprachen sich derweil die katholische und die evangelische Kirche dafür aus, mehr Flüchtlinge aus Syrien in der Bundesrepublik aufzunehmen. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle schlugen vor, den Familiennachzug zu erleichtern. Jung ist Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland und Trelle Vorsitzender der Migrationskommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Nach UN-Schätzungen sind weit über 70.000 Menschen im syrischen Bürgerkrieg ums Leben gekommen. Syriens Präsident Baschar al-Assad versucht seit März 2011 einen Volksaufstand mit Gewalt niederzuschlagen.