Hintergrund ist demnach offenbar ein Machtkampf zwischen dem politischen Führer Jean-Marie Runiga und dem Militärchef Sultani Makenga. Die M-23 erklärte die Gefechte jedoch nicht mit internen Rivalitäten, sondern bezeichnete sie als Angriffe durch eine andere Miliz.
Die M-23 ("Bewegung des 23. März") entstand vor knapp einem Jahr. Seit dem Beginn des Vormarsches der Miliz im Mai 2012 wurden rund 80.000 Menschen vertrieben, zusätzlich zu Zehntausenden Flüchtlingen in- und außerhalb des Kongo, die vor den seit Jahren anhaltenden Kämpfen in der Region ohnehin schon flohen. Im November eroberte die M-23 kurzfristig die Provinzmetropole Goma, zog aber nach starkem internationalen Druck wieder ab. Zurzeit stehen die Milizionäre in der Nähe von Goma, die Bevölkerung fürchtet einen erneuten Einmarsch.
Unter Vermittlung der Vereinten Nationen hatten am Sonntag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba elf afrikanische Staaten einen Stabilisierungsplan für den Kongo unterzeichnet. Zu den Unterzeichnern gehören auch der Kongo selbst, sowie die Nachbarländer Ruanda und Uganda.
Im mineralienreichen Osten des Kongo halten bewaffnete Konflikte seit Jahren an. Zuletzt eskalierte die Krise mit dem Aufstand der M-23. Ein UN-Bericht warf den Nachbarländern Ruanda und Uganda vor, die Aufständischen aktiv zu unterstützten. Beide Länder weisen diese Vorwürfe zurück.