Das geht nach einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) aus einer Aufstellung des Bundesarbeitsministeriums hervor. Demnach geht der Anstieg vor allem auf die in den vergangenen vier Jahren eingeführten Mindestlöhne in den Branchen Abfallwirtschaft, Aus- und Weiterbildung, Gebäudereinigung, Zeitarbeit, Pflege, Sicherheit und Wäscherei-Dienstleistungen zurück.
Alleine in der Zeitarbeitsbranche würden rund 900.000 Menschen zu einem Mindestlohn von 8,19 Euro (im Osten: 7,50 Euro) beschäftigt, heißt es in dem Bericht. In der Sicherheitsbranche erhalten 170.000 Mitarbeiter einen Mindestlohn zwischen 7,50 Euro und 8,90 Euro brutto pro Stunde, in der Pflege arbeiten den Angaben zufolge 800.000 Beschäftigte für einen tariflich festgelegten Stundenlohn von mindestens 7,75 Euro.
In der Gebäudereinigung seien 700.000 Beschäftigte mit einer Mindestvergütung von 7,56 Euro, in der Abfallwirtschaft 175.000 mit einem Mindestlohn von 8,68 Euro beschäftigt. 30.000 Arbeitnehmer profitierten demnach in der Aus- und Weiterbildungsbranche von einem Mindestlohn von 11,25 Euro, in der Wäschereiwirtschaft sind 35.000 zu einem Lohn von mindestens 7,00 Euro angestellt.
Alleine 2,8 Millionen Beschäftigte seien in der Zeit zwischen 2009 und 2012 erstmals in den Genuss eines Mindestlohns gekommen, heißt es.
Am Wochenende zeichnete sich eine Einigung in der Mindestlohn-Debatte ab. Führende CDU-Politiker zeigten sich zuversichtlich, dass sich die schwarz-gelbe Koalition vor der Bundestagswahl im Herbst auf ein Modell einigt. Auch die FDP signalisierte erneut Gesprächsbereitschaft. Gegenüber der Opposition bleibt Schwarz-Gelb aber hart: Ein gesetzlicher bundesweiter Mindestlohn, wie ihn SPD, Grüne und Gewerkschaften fordern, komme nicht infrage.