Lebensmittel zu vernichten, die ohne Risiko genießbar wären, "sei ähnlich schlimm wie Etikettenschwindel und kann keine Lösung sein", sagte Felmberg, der als Bevollmächtigter des Rates die Interessen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesregierung vertritt. Der niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Hartwig Fischer hatte vorgeschlagen, die falsch etikettierten Pferdefleisch-Produkte über die Tafeln kostenlos an arme Bürger abzugeben. Das hatte bei Sozialverbänden teils scharfe Kritik hervorgerufen.
Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hingegen sagte der "Bild"-Zeitung (Samstag): "Über 800 Millionen Menschen weltweit hungern. Und auch in Deutschland gibt es leider Menschen, bei denen es finanziell eng ist, selbst für Lebensmittel. Ich finde, da können wir hier in Deutschland nicht gute Nahrungsmittel einfach wegwerfen." Als absurd bezeichnete Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Debatte. "Ob arm oder reich, jeder will wissen, was er isst - und das muss einwandfrei sein", sagte sie der "Bild". SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte eine Entschuldigung des CDU-Politikers Fischer. Sein Vorschlag sei menschenverachtend, er beleidige Menschen mit wenig Einkommen.