Der Vorschlag der Sozialdemokraten sehe diesen Mindestbetrag und danach weitere Anpassungen durch eine Kommission der Tarifpartner vor. "Das ist sehr vernünftig und eigentlich auch der Versuch eines Kompromisses zwischen der SPD-Forderung und den Vorstellungen der Union", sagte Sommer. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wisse, dass die große Mehrheit der Bevölkerung einen Mindestlohn wolle und sie dem Druck nicht ausweichen könne. Die 8,50 Euro dürften aber nicht durch einen faulen Kompromiss untergraben werden, "ansonsten wäre der Mindestlohn ein Etikettenschwindel".
Auch das CDU-Konzept sieht eine Kommission zur Bestimmung von Mindestlöhnen vor. Konkrete Zahlen wie bei der SPD sind darin allerdings nicht enthalten. Die CDU will eine Lohnuntergrenze zudem bisher nur dort ermöglichen, wo es keine Tarifbindung gibt. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein wollen am 1. März einen Gesetzentwurf in den Bundesrat einbringen, der einen bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro vorsieht.