Frauen seien immer noch in den Leitungsgremien der verfassten Kirche unterrepräsentiert, sagte die Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon plus" (März-Ausgabe). Weitere "Baustelle" in der Kirche sei hier die Diakonie. Es wäre "spannend", wenn die Beschlüsse und Absichtserklärungen der EKD-Synode zur "Gemeinschaft von Frauen und Männer in der Kirche" von 1989 für mehr Gleichberechtigung durch Quote umgesetzt würden, erklärte sie.
Die Diskrepanz zwischen den Frauen in den einkommensschwachen Positionen und den Männern in den Vorständen sei die größte Herausforderung in den diakonischen Werken und Verbänden. "Ich hoffe, dass dort endlich ein Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit entwickelt wird", sagte Müller. Starke Kirchenfrauen haben in ihren Augen in den vergangenen 25 Jahren dennoch schon viel erreicht.
Die Leiterin der Frauenhilfe fordert zudem mehr Hilfen für weibliche Opfer von Gewalt. Weltweit seien rund eine Milliarde Frauen betroffen, für die Unterdrückung, Menschenhandel, Genitalverstümmelung und Ausbeutung nach wie vor zum Alltag gehören. Auch in Deutschland blühten Menschenhandel und Zwangsprostitution, beklagte Müller. Dazu komme ein Berg von Alltagsproblemen wie ungleiche Bezahlung, die Armutsfalle Alleinerziehender oder mangelnde Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung.