"Angesichts der pastoralen Herausforderungen können wir es uns als Kirche nicht leisten, auf die Kompetenzen und Charismen von Frauen zu verzichten", sagte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode am Mittwoch bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Trier. Die Bischöfe hätten sich verpflichtet, den Frauenanteil in den Führungspositionen zu erhöhen, die keine Weihe voraussetzen.
Nach fünf Jahren soll der Erfolg der Selbstverpflichtung überprüft werden. Es handle sich nicht um einen verbindlichen Frauenförderplan, sagte Bode. Bei den Beratungen der 66 deutschen Bischöfe und Weihbischöfe über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche ging es auch um Maßnahmen für ehrenamtlich tätige Frauen in der Kirche. Der neuen Verantwortung der Laien in der Kirche sollen Kontaktstellen für Ehrenamtliche, Fortbildungsmaßnahmen und Finanzierungskonzepte gerecht werden.
###mehr-artikel###
Bode begrüßte ein neues Diakonat für Frauen, die im Namen der Kirche liturgische und Segenshandlungen vornehmen könnten. Ein solches Diakonat mit eigenem Profil war von Kardinal Walter Kasper, dem Hauptreferenten zum Thema Rolle der Frau in der katholischen Kirche, vorgeschlagen worden. Das Amt könne pastorale, karitative, katechetische und bestimmte liturgische Aufgaben beinhalten. Es könne für das neue Diakonat auch eine Segnung geben wie etwa für Äbtissinnen.
Auch künftig keine weiblichen Priester
Eine Ordination für Frauen schloss der Kardinal kategorisch aus: "Die Priesterweihe von Frauen hat es nie gegeben". Diese Tradition aufzugeben, würde einen Bruch mit der Ostkirche bedeuten, warnte Kasper auch mit Blick auf Debatten in der anglikanischen Kirche. "Diese Konflikte wünsche ich meiner Kirche nicht."
Der Einfluss der Frauen in der Kirche hänge nicht am Ordinariat, betonte der Kurienkardinal und verwies auf die Rolle bedeutender Frauen in der Kirchengeschichte. Es sei Unsinn, wenn behauptet werde, dass Frauen nur die Kirche putzen dürften. Die Theologieprofessorin Margareta Gruber kritisierte dagegen, die katholische Kirche bleibe "eine Männerkirche", dennoch bewege sich etwas.
In den deutschen Bistümern sind 13 Prozent der oberen Leitungsämter ohne Ordinariat mit Frauen besetzt, auf der mittleren Ebene sind es 19 Prozent. Nach Angaben der Bischofskonferenz lag der Frauenanteil vor acht Jahren in diesen Positionen bei fünf beziehungsweise 13 Prozent.