Altbischof Huber hofft nach Papst-Rückzug auf mehr Ökumene

Altbischof Huber hofft nach Papst-Rückzug auf mehr Ökumene
Der evangelische Altbischof Wolfgang Huber wünscht sich vom neuen Papst Impulse für die Ökumene. "Es ist nötig, eine ökumenische Sicht zu entwickeln, die die anderen christlichen Kirchen auch wirklich als Kirchen wahrnimmt", sagte Huber dem Magazin "Cicero". Ein gemeinsames Zeugnis des christlichen Glaubens sei dringend nötig.

Benedikt XVI. sei ein großer theologischer Denker gewesen, habe jedoch "die katholisch-evangelische Ökumene nicht vorangebracht", bilanzierte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das liege auch daran, dass der Papst vor allem das Jahrtausendschisma mit der Orthodoxie bearbeiten wollte. Im Blick auf das Kirchenverständnis habe dieser eine Verständigung mit der Orthodoxie für leichter gehalten.

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Den angekündigten Rücktritt Benedikts nannte Huber einen "Ausdruck von Weisheit und Größe". Benedikt habe "auf überzeugende Weise" gezeigt, "dass auch das Amt des Papstes ein Amt menschlicher Verantwortung ist". Die Grenzen, die jedem Menschen gesetzt sind, gälten auch für einen Pontifex, ergänzte der Altbischof.

Im Blick auf die Herkunft des nächsten Papstes warnte der frühere Ratsvorsitzende vor voreiligen Schlüssen: "Es wäre naiv, bei einem Kandidaten aus der Dritten Welt sogleich auf Reformbereitschaft zu schließen." Entscheidend sei vielmehr die Gestaltungskraft einer Persönlichkeit, sagte Huber.