Correa erklärte sich bereits vor der Verkündung des offiziellen Ergebnisses zum Gewinner. "Diese Revolution wird nichts und niemand aufhalten", rief er vom Balkon des Regierungspalastes Carondelet in Quito seinen begeisterten Anhängern zu. Guillermo Lasso erkannte Correas Wahlsieg ohne Einschränkungen an. Correa wird am 24. Mai seine dritten Amtszeit antreten und kann seine als "Bürgerliche Revolution" bezeichnete antikapitalistische Politik fortsetzen.
Zwei weitere Bewerber hatten nur wenige Stimmen erhalten: So bekam der 2005 als Präsident abgesetzte Lucio Gutiérrez rund 6 Prozent; der Kandidat der linken und indianischen Parteien, Alberto Acosta, erhielt drei Prozent der Stimmen.
Rund 11,5 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In Ecuador herrscht Wahlpflicht. Für die stimmberechtigten 16- bis 18-Jährigen war der Gang zu den Urnen jedoch freiwillig. Für einen Wahlsieg in der ersten Runde sind 40 Prozent plus eine Stimme ausreichend, wenn der Abstand zum Zweitplatzierten mindestens zehn Prozentpunkte beträgt. Der Wahlsonntag war friedlich verlaufen.
Correa wurde zugutegehalten, in dem südamerikanischen Land nach Jahren politischer Turbulenzen seit 2007 für Stabilität gesorgt zu haben. Seine Regentschaft fällt in eine Zeit voller Staatskassen. Mit staatlichen Investitionen und Sozialprogrammen gelang es Correa, große Teile der städtischen Mittelschicht und der ärmeren Bevölkerungsgruppen für sich zu gewinnen. Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei fünf Prozent. Ecuador profitiert vom hohen Erdölpreis.
Noch offen ist das Ergebnis der ebenfalls abgehaltenen Wahl der 137 Abgeordneten für das zukünftige Parlament. Bisher verfügte Correa über keine Mehrheit und musste mit wechselnden Allianzen regieren.