Natur- und Tierschutz sowie die Sicherheit der Verbraucher gehörten zu den Kernthemen der Grünen, sagte Fraktionschefin Renate Künast der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). Die Partei werde deshalb "den Einsatz gegen die Massentierhaltung systematisch zum Thema im Bundestagswahlkampf machen".
Laut der Zeitung wollen die Grünen auf der Klausurtagung der Bundestagsfraktion in dieser Woche ein fünfseitiges Papier zu dem Thema beschließen. Darin wird dem Bericht zufolge eine grundlegende Umkehr beim Einsatz von Antibiotika auf Bauernhöfen gefordert. Statt diese Arzneimittel flächendeckend der ganzen Herde zu verabreichen, sollen die Medikamente nur noch einzelnen erkrankten Tieren gegeben werden. "Die Behandlung kranker Einzeltiere anstatt ganzer Viehbestände muss zur Regel werden", heißt es laut "Welt" in dem Text.
Änderungen verlangten die Grünen auch beim Baurecht, damit keine neuen Groß-Anlagen mehr entstehen, hieß es. Nach dem Willen der Partei soll "die Privilegierung im Baugesetzbuch landwirtschaftlichen Betrieben vorbehalten bleiben, die mehr als 50 Prozent des Futters auf eigenen Flächen erzeugen". Damit wären die meisten Großmäster außen vor, weil sie so viele Tiere haben, dass sie fast das gesamte Futter kaufen müssen. Zudem wollen die Grünen dem Bericht zufolge die Vorschriften für die Begrenzung der Geruchsbelästigung und des Schadstoffausstoßes bei den Ställen verschärfen und die Beteiligung der Öffentlichkeit am Genehmigungsverfahren erleichtern.