Wenige Tage vor dem Ende seines Pontifikats forderte der Papst die katholische Kirche eindringlich auf "sich im Geist zu erneuern, sich neu entschieden auf Gott auszurichten". Als das Oberhaupt der katholischen Kirche am Fenster seines Arbeitszimmers erschien, brandete ihm tosender Applaus entgegen. Benedikt warnte die Christen, Gott für persönliche Zwecke zu instrumentalisieren. Gerührt lauschten Pilger dem scheidenden Papst, während andere begeistert Fahnen ihrer Heimatstädte schwangen und ihm zujubelten. Das Angelus-Gebet war von einem starken Sicherheitsaufgebot begleitet.
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Zum Beginn der Passionszeit warnte Benedikt die Menschen vor dem Bösen, das vielfach die Form des "fälschlichen Guten" annehme. Auch die Gläubigen von heute seien mit den Versuchungen konfrontiert, denen Jesus Christus in der Wüste ausgeliefert gewesen sei: "Diese Versuchungen bestehen auch in falschen Menschenbildern, die zu allen Zeiten als günstige, wirksame oder gar gute Vorsätze maskiert das Gewissen bedrohen."
Am Sonntagabend sollte der Papst sich gemeinsam mit der vatikanischen Kurie zu einwöchigen Fastenexerzitien im Vatikan zurückziehen. Die Exerzitien leitet in diesem Jahr der Präsident des päpstlichen Kulturrats, Gianfranco Ravasi. Der italienische Kurienkardinal gilt als einer der möglichen Kandidaten für die Nachfolge von Benedikt, der am 28. Februar aus dem Amt scheidet.