Bischof wünscht sich experimentierfreudige Kirche

Bischof wünscht sich experimentierfreudige Kirche
Der evangelische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, wünscht sich in der Kirche mehr Lust zum Experimentieren. Sie brauche Mut, "Dinge auszuprobieren, die es noch nicht gibt", sagte er am Freitag beim Kongress "Kirche hoch zwei" in Hannover. Als ein Beispiel nannte er die neue Form des "Preacher Slam", einen Predigtwettstreit von Theologen oder Dichtern. Ein solcher Wettbewerb hatte am Donnerstag bei dem Kongress rund 400 begeisterte Zuhörer in die hannoversche Jugendkirche gelockt. "Da sieht man, was es auslösen kann, wenn wir den Mut haben, konventionelle Wege zu verlassen", sagte Meister.

Der katholische Bischof Norbert Trelle aus Hildesheim wünschte sich in einer Talkrunde mit Meister mehr Fröhlichkeit in der Kirche. "Da haben wir ein Stück verloren, das müssen wir wiedergewinnen", betonte Trelle. Er selbst habe eine ansteckende Herzlichkeit als Kennzeichen der kirchlichen Jugendarbeit erlebt. Meister pflichtete ihm bei: "Hoffnung, Trost und Glauben können wir nicht durch Argumente auslösen. Nur Erfahrungen können die Menschen beflügeln."

Zu dem dreitägigen Kongress treffen sich noch bis zum Samstag mehr als 1.000 Protestanten und Katholiken, um über neue Wege der Kirche in die Zukunft nachzudenken. Veranstalter sind die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers und das katholische Bistum Hildesheim. Referenten stellen auch innovative Projekte vor wie Glaubensgespräche in der Kneipe, Seelsorge im Vergnügungspark oder "Verkündigung zwischen Frittenbude und Tattoostudio".