Christen, Juden und Muslime sollen mit ihren Riten und Festen den Schulalltag gestalten, sagte Winfried Verburg, Leiter der Schulabteilung im katholischen Bistum Osnabrück. Das Bistum ist Träger der neuen Schule. Vertreter der jüdischen Gemeinde Osnabrück sowie der islamischen Landesverbände in Niedersachsen, Schura und Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), arbeiten in einem Beirat mit.
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Die Schüler sollten dadurch ihren eigenen Glauben bewusster leben, betonte Verburg. Zudem lernten sie Achtung vor der jeweils anderen Religion. Von den 22 Kindern, die eingeschult werden, sind neun katholisch, acht muslimisch, zwei jüdisch und je ein Kind ist evangelisch, orthodox und ohne Religionszugehörigkeit. Alle Kinder werden gemeinsam unterrichtet, für die jüdischen, islamischen und christlichen Kinder wird je eigener Religionsunterricht erteilt.
Während Vertreter der Juden und Muslime das Projekt begrüßten, kam von anderen Seiten Kritik. Der Stadtrat hatte der Umwandlung der ursprünglich als öffentliche katholische Bekenntnisschule geführten Johannisschule in eine konfessionelle Privatschule des Bistums nur mit knapper Mehrheit zugestimmt. Die SPD betonte, Toleranz und Respekt vor der jeweils anderen Religion werde auch an jeder staatlichen Schule gelehrt. Ähnlich hatte auch die evangelische Kirche argumentiert. Selbst die Lehrer der Johannisschule hatten sich gegen das neue Modell ausgesprochen.