Themen der Konsultation sind Fragen der Kirchenlehre. Die Delegation der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa wird von deren geschäftsführendem Präsidenten, Landesbischof Friedrich Weber, geleitet. Auf römisch-katholischer Seite hat der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, die Leitung.
Zum Start der Gespräche sagte Bischof Weber dem Evangelischen Pressedienst (epd), ein wichtiges Ziel sei es, die in den bisherigen Dialogen erzielten Ergebnisse zum Kirchenverständnis zu sichern. Weiter müsse thematisiert werden, ob es eine Einheitsmodell gebe, das in der Einheit die Verschiedenheit der Konfessionen wahre. In diesem Zusammenhang verwies Weber auf die "Leuenberger Konkordie", mit der lutherische, reformierte und unierte Kirchen in Europa 1973 wechselseitige Kirchengemeinschaft erklärten.
Aus römisch-katholischer Sicht ist Weber zufolge eine Einheit in versöhnter Verschiedenheit nach dem Konzept von Leuenberg nicht denkbar. "Ich wünsche mir, dass wir offen und ehrlich die Bedenken ansprechen, bearbeiten und zu einem Ergebnis finden, das die je andere Kirchengestalt mit Respekt gelten lassen kann", sagte Weber, der auch Ökumenebeauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands ist.
Für die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa nehmen an der Gesprächsrunde sieben Theologen teil, darunter aus Deutschland die Professorinnen Friederike Nüssel (Heidelberg) und Miriam Rose (Jena). In den zurückliegenden Jahren hatte der Zusammenschluss von mehr als 100 Kirchen bereits Lehrgespräche mit den Orthodoxen und Anglikaner sowie der Europäischen Baptistischen Föderation geführt.